Faszien Pilates Ausbildung
Faszien Pilates - Die Ausbildung
Faszien haben mittlerweile auch in der breiten Fitness- und Gesundheitssbranche an großer Bedeutung gewonnen. Schon seit Jahrzenten beschäftigen sich Rolfing® und Rolf Movement® mit diesem faszialen Netz, das unsere Sinne, unsere Beweglichkeit und vor allem unsere Selbstwahrnehmung besonders fördert.
Nach bereits 2 Jahren erfolgreicher Faszien
Pilates Fortbildungen erweitern wir das ursprüngliche Modul Faszien Pilates –
Die dritte Dimension. Das große Interesse an diesem Training und unsere
Leidenschaft für Faszien haben uns dazu bewogen, aus einem Fortbildungsmodul
eine Ausbildung zum PILATES Bodymotion Faszien Trainer zu konzipieren. Die
Faszien Fitness Prinzipien nach Dr. Robert Schleip und die PILATES Bodymotion Prinzipienlehre sind dabei
Grundlage dieser Ausbildung.
Faszien Pilates Training ist spielerisch-kreativ, dynamisch-schwungvoll und
stärkt den gesamten Körper in seiner kraftvollen Elastizität. Eine neue
Bewegungsqualität entsteht, die dem ganzheitlichen Verständnis des Kontinuums
„Faszien“ zu verdanken ist!
Werde jetzt PILATES Bodymotion Faszien Trainer! Profitiere von unserem Know-How, unserer Pionierarbeit in Sachen Faszien Pilates und bereichere dein Wissen und deine Pilates-Stunden!
So wirst du deine Teilnehmer und dich selbst noch mehr begeistern!
41 Faszien Pilates I
Voraussetzung:
- Anatomie-Kenntnisse
- Teilnahme an den Matwork Seminaren 01 bis 03 oder vergleichbare Pilates Ausbildungsseminare eines DPV / SPV anerkannten Ausbildungsinstitutes.
Inhalte:
- 2 Masterclasses
- Anatomie der Faszien
- Die fünf Faszien Fitness Prinzipien nach Dr. Robert Schleip
- Die myofaszialen Zuglinien nach Thomas Myers (Anatomy Trains)
- Erlernen von Faszien-Pilates Übungen im Beginner Level
- Kreatives Erarbeiten von Faszien Pilates Übungen
42 Faszien Pilates II
Voraussetzung:
- Teilnahme am Seminar 41 Faszien Pilates I sowie Beherrschung dessen Übungen
- Kenntnisse und Anwendbarkeit der 5 Faszien Prinzipien
- Wissen über die myofaszialen Zuglinien
Inhalte:
- 2 Masterclasses
- Methodik des Unterrichtes: Präzise verbale Anleitungen durch Erweiterung des Faszien Pilates Wortschatzes
- Progressiver Aufbau von Faszien Pilates Übungen – vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen
- Einsatz verschiedener Kleingeräte zur Stimulation von Faszien Strukturen
- Unterrichtsdidaktik: Aufbau einer Faszien
- Pilates Unterrichtsstunde
- Kleine Lehrproben mit ausführlichem Feedback
43 Faszien Pilates Practice Day
Voraussetzung:
- Teilnahme an den Faszien Pilates Seminaren 41 und 42
Inhalt:
- praktische Prüfungsvorbereitung anhand von ausgewählten Faszien Pilates Übungen, die in der Gruppe angeleitet werden
- ausführliches Feedback vom Referenten zur Anleitung und zur eigenen Ausführung der Teilnehmer
Faszien Pilates Final Exam
Voraussetzung:
- Teilnahme an den Faszien Pilates Seminaren 41 und 42
- Nachweis von mindestens 15 eigenen Unterrichtseinheiten
- Nachweis von mindestens 15 eigenen Trainingsstunden bei einem Faszien Pilates-Trainer oder Faszien Fitness Trainer.
Prüfung:
- Schriftlicher Multiple Choice Test
- Praktische Lehrprobe: Anleiten von Faszien Pilates-Übungen
- Bewertung der eigenen Bewegungsqualität
Die Prinzipien
Ursprünglich haben sich aus dem Faszien Training vier Prinzipien entwickelt. Wir haben dem „Ninja-Prinzip“ eine eigene Bedeutung gegeben, da bei diesem Aspekt die Bewegungsqualität immer in Verbindung mit einer (semi)-geschlossenen Kette steht.
Zur Übersicht in Deutsch und Englisch sind dies Folgende:
Deutsch | Englisch |
Vorbereitende Gegenbewegung | Elastic Recoil / Rebound Elasticity |
Ninja Prinzip | Ninja Principle |
Dynamisches Dehnen, schnell und langsam | Soft Tissue Stretching |
Hydration der Grundsubstanz | Fascial Release |
Propriozeptives Refinement | Fluid Refinement |
Vorbereitende Gegenbewegung
Bei diesem Prinzip geht es darum, die Strukturen der zu bewegenden Gelenke in einer langen Kette vorzudehnen. Bevor also die eigentlich geplante Bewegung ausgeführt wird, wird sich zunächst in die Gegenrichtung bewegt, um die Faszienkette dieser gegenüberliegenden Seite aktiv vorzuspannen. Aus dieser Vorspannung wird die gespeicherte Energie frei gesetzt und es entsteht eine elastisch, federnde Bewegung, die wie bei einem Katapulteffekt ins Schwingen kommt. Ziel ist es, ohne jegliche Muskelkraft und durch optimales Timing Schwünge entstehen zu lassen, so dass eine fließende Eigendynamik wie bei einem elastischen Jojo entsteht.
Das Ninja-Prinzip
Ist, wie der Name
schon sagt, inspiriert durch die Kunst der japanischen Ninja-Krieger, die in
der Lage sind, sich geräuschlos und leise, annähernd unsichtbar, an ihre Opfer
heranzuschleichen. In der Trainingsbewegung geht es darum eine
Ganzkörper-Vorspannung aufzubauen, die federnde Bewegungen wie Hüpfen, Laufen
oder Springen ermöglichen. Es gilt sich „faszial-leise“ zu bewegen und nicht
„muskulär-laut“. Dies ist nur möglich, wenn diese Ganzkörper-Vorspannung
aufrecht erhalten wird, indem der Boden und die Schwerkraft wie ein Trampolin
genutzt wird.
Gleichzeitig werden
bei den hüpfend-federnden Bewegungen, entweder durch Hände oder Füße,
frühzeitig abgebremste Richtungswechsel eingebaut. Dies kann man ganz besonders
deutlich bei Kapoera-Tänzern beobachten, die mit ihren elastischen
Fortbewegungen wie ein Flummi mit eingebautem Richtungswechsel über den Boden
federn.
Dynamisches Dehnen – schnell und langsam
Bei diesem Faszien-Prinzip „Dynamisches Dehnen“ unterscheiden wir 2 Arten, schnelles und langsames Dehnen. Wichtig hierbei ist, dass die Muskulatur und das Gewebe gut aufgewärmt sind, vor allem bevor dynamisch schnell gedehnt wird. War dies zu früheren Zeiten verpönt, erfreut sich das schnell federnde Hineinwippen in verspannte Gewebe, Dank der aktuellen Erkenntnisse aus der Faszienforschung, neuer Beliebtheit. Wichtig dabei ist, dass der ganze Körper beim schnellen Dehnen in bewusster Grundspannung bleibt, was ihm Kontrolle für die zu dehnenden Gewebe verleiht.
Hydration der Grundsubstanz
Unser Körper ist ein Ozean an nährenden Flüssigkeiten und Gewässern, die unser Gewebe regelrecht im Fluss halten. Bei dem Prinzip „Hydration der Grundsubstanz“ geht es vor allem darum den regen Austausch dieses inneren Ozeans zu stimulieren. Durch Kleingeräte wie dem Tennisball, dem Foam-Roller oder ähnliche Hilfsmittel die der Beschaffenheit der Genannten ähnlich sind, können durch schmelzenden, langsamen Druck auf die zu behandelnden Strukturen eine Durchfeuchtung der Bindegewebsschichten wieder angeregt werden. Ein langsames Hineinschmelzen in das Gewebe, gefolgt von einem kontinuierlichen Entlanggleiten der zu behandelnden Faszie ermöglicht, dass das Wasser aus diesen Strukturen wie bei einem vollgesogenen Schwamm heraus gepresst wird (Schleip und Klinger 2007). In der danach folgenden Ruhepause strömt das Wasser in dieses Gewebe wieder ein, das aus den umliegenden Geweben stammt sowie aus dem lymphatischen und vaskulären Gefäßnetz - der Schwamm saugt sich erneut voll.
Propriozeptives Refinement
Bei
diesem Prinzip spüren wir zum einen die tiefsten, innersten Gewebeschichten
unseres Körpers auf, um auch die durch Faszien stützenden Trennwände innerhalb
des Muskels anzusteuern. Durch kleinste Mikrobewegungen, in denen aktive,
lokale Bewegungskontraktionen zum Einsatz kommen, können s.g. „blinde Flecken“
im Körper stimuliert werden. Also die Geweberegionen, an denen die
sensomotorische Tonusregulation partiell abgestumpft ist (Robert Schleip, Divo
Müller).
Zum
anderen werden raumgreifende, fast endgradige Bewegungen ausgeführt, um die
oberflächlicheren Faszienschichten zu erreichen. Denn hier liegen dicht bepackt
mechanorezeptive Nervenendigungen, die durch unterschiedlichste Zug- und
Dehnreize stimuliert werden.
Propriozeptives
Training erzielen wir also dadurch, dass wir die Wahrnehmungskapazität des
Bindegewebes fördern und fordern. Es soll sich also möglichst vielseitig und
abwechslungsreich bewegt werden, mit unterschiedlichsten Trainingsimpulsen, um
einer Erlebnisvielfalt, die unserem Bewegungspotential unseres Körpers, gerecht
wird. (Robert Schleip, Divo Müller).